Ist mein Kind im Auto gut gesichert?
Egal, wie kurz die Strecke ist, schnallen Sie Ihr Kind immer an! Mit dem einfachen Gurt Anlegen ist es jedoch nicht getan. Damit dieser seinen Dienst leisten kann, muss er auch richtig angelegt werden. Noch immer ist die häufigste Verletzungsursache bei Unfällen ein falsch angeschnalltes Kind. Wobei hier vor allem die Montage des Kindersitzes zu erwähnen ist.
Nehmen Sie sich Zeit beim richtigen Anschnallen Ihres Kindes! Sie sind verantwortlich für die Sicherheit Ihres Kindes.
Übrigens: Befördern Sie Ihr Kind ohne jede Sicherung, so gehen Sie nicht nur die Gefahr von schweren bis tödlichen Verletzungen ein, Sie müssen auch ein Bußgeld von 60 € bezahlen und erhalten 1 Punkt in Flensburg. Nehmen Sie mehrere Kinder nicht angeschnallt mit, müssen Sie mit 70€ und einem Punkt rechnen. Ist Ihr Kind zwar angeschnallt, aber nicht nach Vorschrift gesichert, kann ein Bußgeld von 30 € erhoben werden. Bei mehreren Kindern sind es 35 €.
Zuallererst – den Kindersitz richtig montieren!
Bevor man an das richtige Anschnallen des Kindes denkt, sollte man sicher gehen, dass der Kindersitz richtig montiert ist. Aufgrund der teilweise komplizierten Befestigungssysteme passieren hier immer noch zu viele Fehler. Lesen Sie deshalb die Bedienungsanleitung Ihres Kindersitzes ganz genau durch. Besser noch: Gehen Sie zu einem Fachgeschäft und lassen sich den Einbau Schritt für Schritt erklären.
Die Hersteller von Kindersitzen bemühen sich jedoch, den Einbau stetig zu erleichtern. Mit dem Isofix-System, welches in Zusammenarbeit mit Automobilherstellern entwickelt wurde, ist es ihnen auf alle Fälle gelungen. Das relativ einfache System garantiert mit akustischen Signalen und optischen Indikatoren, dass der Sitz richtig eingebaut wurde. Mehr darüber lesen Sie hier.
Der sicherste Platz für den Kindersitz ist auf der Rückbank hinter dem Beifahrersitz. Hier haben Sie als Elternteil den Vorteil, Ihr Kind immer vom Gehweg aus an- bzw. abzuschnallen.
Falls Sie einen rückwärts gerichteten Kindersitz, einen Reboarder auf dem Beifahrersitz montieren wollen, muss unbedingt der Airbag auf jenem Sitz abgeschaltet werden. Die meisten Fahrzeugmodelle besitzen extra dafür vorgesehene Schalter. Bei einigen Modellen hingegen kann der Beifahrerairbag nur mit speziell dafür hergestellte Reboarder deaktiviert werden. In diesem Fall befindet sich ein Sensor im Sitz, der erkennt, ob sich der entsprechende Kindersitz darauf befindet.
Tipps beim Anschnallen der Kinder
Der häufigste Sicherheitsgurt bei Kindern der Gruppe 0+/ I ist der 5-Punkt-Gurt. Folgende Schritte erläutern, wie ein solcher Gurt richtig angelegt wird:
- Gurte vor dem Hineinsetzen des Kindes auf die Seite legen (einige Hersteller bieten Hilfen wie Magnethalter an – Britax Römer Max-Fix 2)
- Schultergurte über die Schultern führen – darauf achten, dass sie nicht verdreht sind und dass sie an der richtigen Position sitzen (über das Schlüsselbein)
- Schlosszungen zusammenführen und in das Gurtschloss einrasten lassen
- Beckengurt straffen
- Schultergurte ebenfalls straffen
- Zuletzt überprüfen, ob der Gurt straff am Körper des Kindes sitzt – es sollten höchstens zwei Finger zwischen Gurt und Körper passen
Ist das Kind älter und kann mit einem 3-Punkt-Gurt angeschnallt werden, bzw. sich selbst anschnallen, müssen ebenfalls einige Dinge beachtet werden:
- Der Beckengurt muss unmittelbar vor dem Beckenknochen liegen. Auf keinen Fall darf er über den Bauch geführt werden.
- An der Schulter muss der Gurt über das Schlüsselbein laufen – nicht am Hals und nicht auf der Schultergelenkkugel.
- Bei Sitzerhöhungen muss der Gurt unter den Hörnchen durchlaufen. Den Gurt immer straff ziehen, damit er eng am Körper anliegt.
- Befördern Sie Kinder unter 150 cm auch bei kurzen Fahrten innerhalb der Ortschaft immer nur in altersgerechten Rückhaltesystemen.
Diese Tipps stammen von dem gemeinschaftlichen Projekt der Allianz Versicherung, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und dem Automobilclub von Deutschland (AvD). Das Video “Kinder richtig anschnallen!” verdeutlicht die Wichtigkeit des brisanten Themas.
Auch im Winter ist auf die Sicherheit zu achten!
In der kalten Jahreszeit ist es nicht unüblich, dass wir unsere Kinder mit dicken Jacken vor der Kälte schützen. Leider sind diese jedoch ein ernst zu nehmendes Risiko für die Sicherheit unserer Kinder. Wird das Kind samt der Jacke angeschnallt, so liegen die Gurte nicht direkt am Körper auf. Im Falle eines Unfalls würde der Körper nicht unmittelbar gebremst. Es käme zu wesentlich höheren Belastungen, die weitreichend Folgen mit sich ziehen können. Hinzu kommt, dass das Kind bei einem Frontalcrash weiter nach vorne geschleudert würde. Das Risiko ist groß, dass dabei der Kopf direkt auf den Vordersitz aufschlägt. Dies ist übrigens auch ein Grund, warum rückwärts gerichtete Kindersitze bis zum 4. Lebensjahr wesentlich sicherer sind.
Deshalb ist es wichtig, auch im Winter auf einige Dinge zu achten, wenn man sein Kind richtig anschnallen möchte.
Auch wenn es kalt ist, ziehen Sie Ihrem Kind die dicke Jacke aus! Nur so können Sie Ihr Kind auch im Winter richtig anschnallen. Ihr Kind sollte jedoch nicht frieren. Legen Sie deshalb die ersten Minuten im noch kalten Auto die Jacke oder eine kuschelige Decke darüber.
Gepäck und Haustiere richtig sichern!
Beim Thema Sicherheit für Kinder im Auto kommt es nicht nur darauf an, sein Kind richtig anzuschnallen. Genauso wichtig ist auch das richtige Sichern von überschüssigem Gepäck sowie von Haustieren wie beispielsweise Hunden.
Wir kennen es alle – wenn wir eine längere Reise vor uns haben oder gar in der Urlaub fahren, wird das Auto schonmal bis obenhin voll geladen. Auf die richtige Befestigung des Gepäcks wird dabei oft nicht viel Wert gelegt. Dabei ist diese doch so wichtig. Bei einem Aufprall können Gepäckstücke, aber auch Haustiere zum tödlichen Geschoss werden.
Allgemein gilt: Es sollten keine Gepäckstücke über die Rückenlehne hinaus ragen. Kann dies jedoch nicht vermieden werden, sollten diese richtig gesichert sein. Stabile Schutznetze oder Gitter sorgen hierbei für die notwendige Sicherheit. Dies gilt natürlich auch bei einem im Kofferraum transportierten Hund.
Andrea meint
Tolle Tipps!
Der sicherste Platz für einen Kindersitz ist hinten – das sagen auch die Polizei oder die Automobilvereine übereinstimmend.
Aber nicht in jedem Auto ist hinten genug Platz, um den Sitz zum einen sicher anzuschnallen und die Kleinen auch richtig drin unterzubringen. In dem Fall bleibt keine andere Wahl: Da muss der Sitz nach vorne. Ich fahre zum Beispiel einen Micra C+C – da geht der Kindersitz überhaupt nicht auf die Rückbank.
Ein Polizist hat mir dann mal erklärt, dass das aber auch kein Problem ist: In dem Fall sollte allerdings der Beifahrersitz so weit nach hinten wie möglich. Der Airbag muss, anders als bei einer rückwärts gerichteten Babyschale, nicht zwangsläufig ausgeschaltet sein. Er meinte aber, dass es nicht schaden kann. Ich habe ihn daher immer noch deaktiviert.
Manche Mamas haben den Sitz bewusst vorne, weil sie die Zwerge dann besser im Blick haben. Ich persönlich muss aber sagen, dass das für mich keine Option wäre – ich weiß es sehr zu schätzen, wenn ich ausnahmsweise mit dem Auto von meinem Mann unterwegs bin und die Maus hinten angeschnallt ist.