Mittlerweile sieht man es bei immer mehr Kindersitzen und vor allem bei den Reboardern – den Begriff Isofix. Doch was ist Isofix eigentlich?
Spricht man über Isofix, so meint man ein spezielles Befestigungssystem für Kindersitze in Fahrzeugen. Dabei wird eine starre, stabile und vor allem sichere Verbindung zwischen Karosserie und Kindersitz hergestellt. Der Name wird zusammengesetzt aus der für das System standardisierten Norm ISO 13216 und dem Begriff Fix, welcher für Befestigung steht.
Aufgrund der starren Verbindung, schneiden Kindersitze mit Isofix-Systemen immer besser in den Tests ab, als andere. Dies liegt einerseits daran, dass bei der Befestigung weniger Fehler gemacht werden können und der Sitz bei einem Aufprall unmittelbar mit der Karosserie gebremst wird. So werden Belastungshöchstwerte vermieden.
Die Norm ISO 13216 wurde 1990 von der Internationalen Organisation für Standardisierung festgelegt. Es passierte einige Jahre danach jedoch nicht viel. Erst als Ford und danach auch Volkswagen das Isofix-System in ihre Entwicklung aufgenommen haben, fand es eine größere Beachtung. Seit der Jahrtausendwende wurden jedoch die meisten Fahrzeuge markenübergreifend mit dem Befestigungssystem ausgestattet. Nun bieten auch immer mehr Hersteller von Kindersitzen das Isofix-System an.
Wie sieht das Isofix-System aus?
Isofix besteht genau genommen aus zwei Teilen. Den Halterungen am Sitz, die direkt mit der Karosserie des Fahrzeugs verbunden sind, und den Befestigungsbügeln bzw. Rastarmen am Kindersitz.
Die Halterungen befinden sich bei jedem Fahrzeug, welches mit Isofix ausgestattet ist, im Schlitz zwischen dem Polster der Rückenlehne und dem Sitz. Bei einigen Fahrzeugmodellen sind sie versteckt und man muss sie erst erfühlen, bei anderen wurden sie zugänglicher platziert. Teilweise befinden sie sich hinter einem Reißverschluss im Polster oder versteckt in einem Kunststoffgehäuse.
Die Norm ISO 13216 gibt genau Maße und Bedingungen vor. So sind alle Halterungen aus 6 mm starkem Sicherheitsstahl im Abstand von 28 cm platziert. Die Rastarme der Kindersitze besitzen jeweils eine “Krokodilmaul”-ähnliche Öffnung (siehe oberes Bild). Werden sie auf die Halterungen geschoben, rasten sie dort sicher ein.
Um die volle Sicherheit zu gewährleisten, bedarf es noch einer weiteren Befestigung. Hierfür bieten die verschiedenen Hersteller unterschiedliche Systeme an:
- Stützbein (die häufigste Variante)
- Top-Tether – ein oberer Haltegurt
- Low-Tether – ein unterer Haltegurt (immer seltener, da komplizierter Einbau)
Wie funktioniert die Befestigung mit Isofix?
Zuallererst müssen Sie sich vergewissern, ob Ihr Fahrzeug mit dem Isofix-Befestigungssystem ausgestattet ist. Wie oben erwähnt, sind fast alle Modelle nach der Jahrtausendwende damit ausgestattet. Gehen Sie jedoch auf Nummer sicher und schauen nach. Anschließend ist es sinnvoll, sich beim Hersteller Ihres Kindersitzes zu informieren, ob Ihr Fahrzeug geeignet bzw. zugelassen wurde. Hierfür geben die Hersteller von Kindersitzen spezielle Typenlisten aus, die online heruntergeladen werden können. Hier in den Testberichten finden Sie diese jeweils direkt verlinkt.
Wenn Sie die Isofix-Halterungen gefunden haben und Ihr Fahrzeug für den erworbenen Sitz zugelassen ist, kann es schon mit der Befestigung losgehen.
- Halterungen frei machen – ggf. entsprechende Führungshilfen verwenden, die das Einschieben der Befestigungsarme erleichtert
- Rastarme aus der Sitzschale ziehen
- Kindersitz platzieren und die Rastarme auf die Halterungen schieben (bis Sie ein hörbares Klicken wahrnehmen und die grünen Farbindikatoren am Verschluss sehen)
- Nun können sie den Kindersitz über die Rastarme in Richtung der Halterungen schieben
- Anschließend wird das Stützbein ausgefahren und sicher befestigt oder der Top-Tether bzw. Low-Tether Gurt gesichert
- Zuletzt sollte man überprüfen, ob der Kindersitz stabil auf dem Fahrzeugsitz steht und alle Farbindikatoren grün anzeigen
Tipp: Bei manchen Fahrzeugen kann es vorkommen, dass im vorwärts gerichteten Zustand die Kopfstütze vom Fahrzeugsitz im Weg ist. Deshalb sollte diese schon vor der Befestigung des Kindersitzes abgemacht werden.
Vorteile von Isofix
- Kindersitze mit Isofix schneiden besser bei Crashtests ab
- einfache Bedienung
- Fehlbedienung wird fast ausgeschlossen
- mehr Sicherheit für Ihr Kind (weil weniger falsch gemacht werden kann bei der Befestigung – häufigste Ursache von Verletzungen in Kindersitzen)
- akustische (Klick) und optische (Farbindikatoren) Signale geben Ihnen die Sicherheit, dass der Sitz richtig installiert wurde
Nachteile von Isofix
- meistens befinden sich die Halterungen nur auf den äußeren Sitzen der Rückbank
- der Zugang zu den Halterungen ist nicht bei jedem Fahrzeug unproblematisch
- ständiges Montieren und Demontieren des Kindersitzes kann zu Gebrauchsspuren im Sitz führen